Köln beim Wohnungsbau abgeschlagen

Wir übernehmen hier einen Artikel von ELIANA BERGER aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 27.08.2020

Keine Region in Nordrhein-Westfalen kommt beim Bau benötigter Wohnungen so schlecht hinterher wie Köln.

Laut einer Studie des Instituts für Wirtschaft Köln (IW) deckte die Stadt zuletzt nur 46 Prozent des Bedarfs an neuen Wohnungen – und bildet damit unter allen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW das Schlusslicht.

Statt der jährlich benötigten 6900 Wohnungen wurden in Köln in den vergangenen vier Jahren im Schnitt lediglich 3100 gebaut. „Köln wächst unheimlich schnell“, sagt Studienautor Ralph Henger vom IW. Jedes Jahr kämen mehr als 10 000 Einwohner dazu. Damit steige auch der Wohnungsbedarf stark an. Das sei noch vor zehn Jahren in dieser Form nicht absehbar gewesen – und Köln mit diesem Problem auch nicht allein. „Einige Städte gehen damit aber besser um, indem sie aktiver auf den Bodenmarkt Einfluss nehmen.“

Zu den Städten mit besonders starkem Wachstum zählen in NRW neben Köln auch Münster, Bonn und Düsseldorf – die in der Auswertung mit einem gedeckten Bedarf von 61 Prozent, 72 Prozent beziehungsweise 85 Prozent allesamt besser abschneiden als Köln, auch wenn dort ebenfalls zu wenig Wohnungen entstehen. „Entscheidend ist, dass man das Thema auf die politische Agenda setzt“, sagt Henger.

Die Stadt Köln bleibt in Sachen Wohnungsbau seit Jahren hinter den eigenen Erwartungen zurück. Das Kölner Wohnbündnis, ein Abkommen zwischen Stadt und Wohnungswirtschaft aus dem Jahr 2017, sieht vor, dass jährlich 6000 Wohnungen gebaut werden sollen. 2019 waren es aber lediglich 2175. Der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein kritisiert die aktuelle Entwicklung: „Es sieht nicht so aus, als könnten wir dieses Ziel in naher Zukunft erreichen“, sagt Hauptgeschäftsführer Thomas Tews in einer Mitteilung. Der Verein macht für das schlechte Abschneiden Kölns vor allem den Mangel an verfügbarem Bauland verantwortlich. Die Politik handle zu zögerlich, in den Bezirken bremsten widersprüchliche Interessen die Erschließung von mehr Bauflächen.

Auch die Studie des IW betont die Bedeutung eines modernen Flächenmanagements. Gerade in Köln, Düsseldorf und Bonn seien die Flächen knapp. „Es müssen mehr bebaubare Flächen auf den Markt kommen“, sagt Henger. Dafür sei mehr Personal und eine bessere technische Ausstattung wichtig.

Geteiltes Bild in der Region: In der Region um Köln herum ergab die Studie ein geteiltes Bild: Der Rhein-ErftKreis schnitt mit einer Bedarfsdeckung von nur 52 Prozent kaum besser ab als Köln. Ein möglicher Grund dafür: In den vergangenen Jahren sind verstärkt Familien ins Umland gezogen, was gerade in den gut angebundenen Umlandskreisen zu steigenden Preisen und mehr Wohnungsknappheit geführt hat.

Auch in Leverkusen (62 Prozent) und dem Rhein-Sieg-Kreis (63 Prozent) wurde zuletzt deutlich weniger gebaut als benötigt. Im Rheinisch-Bergischen Kreis (80 Prozent) und im Oberbergischen Kreis (84 Prozent) waren die Werte dagegen deutlich besser. Der Kreis Euskirchen ist der einzige im Umland, bei dem in den vergangenen vier Jahren mehr neue Wohnungen gebaut wurden als benötigt – hier lag die Bedarfsdeckung bei 104 Prozent.

Die IW-Studie zeigte für einige Teile NRWs aber auch einen umgekehrten Trend: In Gelsenkirchen (190 Prozent), im Hochsauerlandkreis (247 Prozent) und im Kreis Höxter (283 Prozent) entstanden viel mehr Wohnungen als eigentlich nötig. Das IW hat die Studie in Zusammenarbeit mit dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung in Dortmund erstellt. Um den Wohnungsbedarf zu ermitteln, wurde ein Modell entwickelt, in das unter anderem auch demografische Daten einflossen.

Schule im Ausnahmezustand

Ein kollektives Bildungsexperiment nannte die Zeitung „Die Welt“ das, was Schülerinnen und Schüler genau wie ihre Lehrkräfte derzeit weltweit mitmachen. Gefragt, ob sie teilnehmen möchten, hat sie niemand, genauso wie sie niemand darauf vorbereiten konnte. 

Text Uta Winterhager aus Bauwelt 17/2020

Plötzlich, in NRW war es am Freitag, 13. März 2020, wurden alle Schulen geschlossen – als ein Teil von vielen #flattenthecurve-Maßnahmen zeigte dies Wirkung, allerdings erst nach Wochen, als die Zahlen gemeldeter Corona-Neuinfektionen wieder geringer wurden. Uns allen, Erwachsenen wie Kindern, werden die Wochen des Lockdowns, in denen nichts mehr ging, mit ihrer irritierenden, angsterfüllten Atmosphäre noch lange im Gedächtnis bleiben. Und nicht nur das, die Bewältigung der wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Schäden wird uns noch lange beschäftigen. Dass sich die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen in Deutschland während der Corona-Pandemie vermindert hat, dass vermehrt von psychischen und psychosomatischen Auffälligkeiten berichtet wird und dass vor allem Kinder aus sozial schwächeren Familien betroffen sind, bestätigte die Mitte Juli veröffentliche COPSY-Studie des UKE Hamburg.

Die Heinrich-Böll-Stiftung fordert auch in Zeiten der Pandemie ein Rechtauf Bildung: Internationale Studien zeigen, dass die meisten Schüler/innen während der Schulschließungen in ihrer Lernentwicklung deutlich zurückfallen, und dabei verlieren diejenigen, die es aufgrund ihrer sozialen Benachteiligung ohnehin schon schwerer haben, besonders viel. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich noch weiter, Bildungsarmut und wachsende Ungleichheit sind die Folge. Es sind aber nicht allein die schwer aufzuholenden Bildungsdefizite, die sich nachteilig auf Bildungs- und Erwerbsbiografien auswirken. Hinzu kommen die massive Einschränkung der für die Entwicklung von Kindern notwendigen sozialen Kontakte, die Belastung von Eltern und Familien, ein erhöhtes Risiko von Misshandlungen und sexueller Gewalt sowie die Gefährdung besonders vulnerabler Gruppen (z.B. Kinder mit Behinderungen).

Die Stiftung weist fünf Handlungsfelder aus, mit denen das Bildungssystem besser durch die Krise kommt bzw. weitere Schäden verhindert werden können. Sie fordert Lernstandermittlungen, Klärung von Zuständigkeiten, Lehrerfortbildungen, damit digitale Formate besser genutzt werden können, und fordert besondere Aufmerksamkeit für die Inklusion. Die Hauptforderung geht jedoch nicht nur mit regelmäßigen Testungen einher, sondern mit einer rationalen Einschätzung der tatsächlichen Situation: Die im Interesse der Kinder und Jugendlichen dringend gebotene, möglichst rasche Wiederaufnahme des regulären Kita- und Schul-betriebs braucht Mut und Vorsicht, gute Vorbereitung und Flexibilität zugleich.

Denn genau so haben sich die Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte, Pädagogen und Schulleitungen in den letzten Monaten bewegt. Und je nach Persönlichkeit der Entscheider, nach allgemeiner oder konkreter Infektionslage mehr oder weniger mutige Schritte gewagt, um Erlässe umzusetzen und dabei trotzdem vieles möglich zu machen. Grundschullehrerinnen haben einen Doppeltisch auf dem Schulhof aufgebaut, um ihre Kinder wenigstens durch die Plexiglasscheibe einmal in der Woche persönlich betreuen zu können, andere haben Hausbesuche gemacht, Briefe geschrieben, sogar Essen mitgebracht. Da gab es den Stufenleiter, der seine gesamte EF in acht Videokonferenzen mit je fünfzehn Teilnehmern sprechen wollte – einfach nur so, weil er es wichtig fand. Es gab Lehrer, die haben am Wochenende Pfeile mit Klebeband auf den Boden der Schule geklebt, um Gänge zu Einbahnstraßen zu machen. Klausuren wurden in Turnhallen geschrieben, um Abstände einzuhalten, Sportunterricht war ja ohnehin nicht erlaubt. Es gab aufwendige Choreografien zur Abiturentlassfeier, die in diesem Jahr auf dem Sportplatz oder im Autokino stattgefunden hat. Aber es gab auch vieles einfach nicht, kaum ein Kind (oder Elternteil) hat nicht gemerkt, wie sehr ihm schlichtweg sein Alltag fehlt, das täg­liche Miteinander.

Die Krise hat viele bereits bekannte Missstände noch deutlicher markiert. Wie sehr zum Beispiel die Schulen bei der Digitalisierung hinterherhinken, zeigte sich, als der Fernunterricht die einzige Option war, die zum Unterrichten blieb. Fünf Milliarden Euro hatte der Bund mit dem Digitalpakt bereits im Mai 2019 bewilligt, doch abgerufen wurden davon in den ersten sieben Monaten nur etwa 20 Millionen. Corona gab dem jedoch einen deutlichen Schub: Allein in NRW sollen, so hieß es in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Schule und Bildung Ende Juni 2020, rund 350 Millionen Euro in das Lernen und Lehren mit digitalen Medien investiert werden. Mobile Endgeräte, ausgestattet mit der entsprechenden Software, sichere Kommunikationsplattformen, Fortbildungen für die Pädagogen und vor allem auch feste Stellen für Schul-IT-Manager helfen sicher und vergleichsweise schnell die Situation insbesondere für den Fernunterricht (aka Homeschooling) zumindest technisch deutlich zu verbessern.

Wesentlich träger und wesentlich kostenintensiver ist dagegen der Schulbau. Auch hier war die Misere seit Jahren bekannt, die Zahlen sind erschreckend. In Köln, das hier sicher beispielhaft für alle Metropolen mit schnell wachsender Einwohnerzahl steht, fehlen rund 50 Schulen. 192 Projekte mit Priorität, Neubauten wie Instandsetzungen, stehen derzeit auf einer Liste des Amtes für Schulentwicklung. Diese abzuarbeiten wird dauern, da mindestens 100 Fachkräfte fehlen, in der Gebäudewirtschaft, der Bauaufsicht, der Stadtplanung ist vieles im Verzug. Und das sind Zahlen, die unabhängig von der Pandemie bestehen.

Bundesweit wurden die Schulen vergleichsweise früh geschlossen und erst spät oder nur teilweise geöffnet – als in Fitnessstudios schon längst wieder trainiert wurde. Während der Besuch eines privaten Fitnessstudios eine individuelle Entscheidung ist, bewegen sich Schulen zwischen widersprüchlichen gesellschaftlichen Ansprüchen: Es gibt ein Recht auf Bildung bzw. eine Schulpflicht, gleichzeitig gilt es, die Gesundheit der Schulgemeinschaft zu schützen. Viele Entscheidungen mussten die Schulen von Freitag auf Montag umsetzen, es wurde improvisiert und ausprobiert. Bei aller Ungewissheit über die Folgen der Pandemie, kann man sicher nicht davon ausgehen, dass dies ein einmaliges Ereignis bleiben wird. Muss man den Schulbau denn nun ganz neu denken? Michael Gräbener, Leiter der Abteilung Schulbau-und Schulbetreuung der Stadt Köln, mahnt zur Besonnenheit: „Man muss aufpassen, dass man aus einer besonderen Situation nicht die Regel macht. Wenn ich einen Amoklauf als Grundlage für alle weiteren Planungen nehme, haben wir demnächst keine Schulen mehr, sondern Festungen. Auch die Pandemie ist keine normale Lage. Und wenn ich Planungen von Gebäuden, die 80 Jahre Bestand haben, nach einem einzelnen besonderen Ereignis ausrichte, dann mache ich etwas falsch.“

Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft (MJG), der Bund Deutscher Architekten BDA und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) haben die Krise jedoch zum Anlass genommen, ihrer seit Jahren wiederholt geäußerten Forderung nach Investitionen in innovative und hochwertige Schulbauten noch einmal Nachdruck zu verleihen und die Vergabe von Bundesmitteln aus dem Corona-Konjunkturpaket zur Unterstützung der Kommunen an Qualitätskriterien zu knüpfen. Barbara Pampe, Architektin und Vorständin der MJG befürchtet, „wenn dort coronabedingt Gewerbesteuereinnahmen fehlen, wird es Sparmaßnahmen geben – man fällt zurück auf Altes, weil man denkt, dass es günstiger ist. Wir brauchen aber zukunftsfähigen Schulbau, und wenn wir jetzt Geld in die Hand nehmen, sollten wir die Chance nutzen, damit etwas Neues zu realisieren.“ Wie das Neue aussehen kann, das das von der MJG formulierten Förderkriterium „Die Lernumgebung ist flexibel und adaptiv. Flächen können mehrfach genutzt und multipel belegt werden“ erfüllt, zeigt ein der Pressemitteilung beigefügter Grundriss der im Bau befindlichen Staatlichen Gemeinschaftsschule am Hartwege in Weimar (Pilotprojekt von MJG, IBA Thüringen und Stadt Weimar, in Kooperation mit gernot schulz : architektur, Köln; Hausmann Architekten, Aachen; studio urbane Landschaften, Hamburg; und weiteren) mit Simulation eines Lernsettings unter Berücksichtigung der Abstandsregeln.

Auch wenn es noch zu früh für fundierte Ergebnisse aus der Praxis ist und mit den Projekten, die jetzt gebaut werden, fünf bis zehn Jahre alte Erkenntnisse umgesetzt werden, sieht Raphaella Burhenne de Cayres (Architektin, Schulbauberaterin und Geschäftsführerin bei gernot schulz : architektur) großes Potential bei den offenen Lernlandschaften: „Mit dem differenzierten Raumangebot wird den Kindern eine Lernumgebung geboten, in der sie sich frei bewegen können und aus der Begrenztheit des Klassenraums heraus kommen. Abstandsregeln und Aufsichtspflicht können leichter eingehalten werden. Übersicht ist durch die Transparenzen weiterhin gegeben. Querlüftung und größeres Raumvolumen unterstützen die Raumhygiene.“ In der Bildungslandschaft Altstadt Nord in Köln (Bauwelt 12.2019) setzte das Büro zusätzlich zur Lüftungsanlage große Lamellenfenster ein. Damit kann der volle Lüftungsquerschnitt auch im Schulbetrieb ausgenutzt werden, ohne dass durch offene Fensterflügel Verletzungsgefahr besteht. Zudem konnte sie beobachten, dass Schulen, die bereits über ein funktionierendes Medienkonzept verfügen und eine Pädagogik anwenden, die Kinder lernen lässt, eigenständig zu lernen, wesentlich besser durch die Krise gekommen sind.

Professor Frank Hausmann (Aachen/Köln), der als Architekt das Schulministerium NRW berät und an der im Herbst erscheinenden neuen Schulbaurichtlinie für NRW beteiligt ist, glaubt aber nicht, „dass sich der Schulbau durch die Pandemie groß verändern wird. Manchmal sind es Kleinigkeiten. Wir haben in den letzten Jahren die Waschbecken mit der Begründung weggeplant, dass alles digital läuft, niemand schreibt mehr mit Kreide. Ich kann Ihnen aber garantieren, dass wir in den nächsten Planungen wieder überall Waschbecken drin haben werden.“ Dass die Außenräume in der aktuellen Situation nicht noch mehr genutzt werden, wundert ihn angesichts der Tristesse auf den Schulhöfen nicht. Doch auch hier, so Hausmann, habe sich etwas bewegt, die Freibereiche rückten mehr in den Fokus, jedes Team, das an einem Schulbauwettbewerb teilnimmt, brauche einen Landschaftsarchitekten. Wie diese Außenräume insbesondere im städtischen Kontext, wo Platz knapp ist, aussehen können, zeigt er am Entwurf für den Bildungscampus des Erzbistums Köln in Kalk (WettbewerbDezember 2019). Hier gibt es großzügige Lernterrassen, die über breite Glastüren mit den Lernbereichen verbunden sind. Im Bereich der Grundschule dienen Außentreppen der direkten Erschließung. Und der Forderung der MJG, die Schulen, die sich derzeit vollkommen abschotten müssen, ins Quartier zu öffnen, entspricht der Bildungscampus beispielhaft mit einer öffentlichen Spange für Mensa und Café, die auch von außen genutzt werden kann, die Schule selbst liegt in einem sicheren Bereich da­rüber.

„Man muss nicht jede Schule neu bauen, aber es muss im Bestand einfacher werden, etwas anzupassen“, sagt Barbara Pampe, die auch an der Erarbeitung der neuen Schulbaurichtlinie für NRW beteiligt war. Denn „Gebäude können helfen, eine neue Lehr- und Lernkultur in der Breite zu etablieren. Das Problem ist das alte 60-Quadratmeter-Klassenzimmer mit 30 Kindern. Weder differenziertes Lernen noch die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln ist hier möglich.“ Natürlich hängt die MJG die Latte mit ihrem Kriterienkatalog sehr hoch, wie wichtig es aber ist, den Raum als dritten Pädagogen endlich ernst zu nehmen und in gute Schulen zu investieren, haben die letzten Monate überdeutlich gezeigt. Kinder und Jugend­liche brauchen ihre Schule als Lern- und Lebensraum, Corona darf hier nicht als Ausrede vorgeschoben werden, sie ihnen jetzt und in Zukunft vorzuenthalten.

Hier der Link zur Seite der Bauwelt:

https://www.bauwelt.de/rubriken/betrifft/Schule-im-Ausnahmezustand-3559271.html

Neubau eines Einfamilienhauses in Wuppertal

Rohbauarbeiten abgeschlossen

In Ronsdorf entsteht ein Einfamilienhaus auf einem neu gebildeten Grundstück nach Abriß einer Gewerbehalle. Inzwischen wurde, der Coronakrise zum Trotz, der erweiterte Rohbau abgeschlossen und die Fenster eingebaut. Innenputzarbeiten haben begonnen.

Die Beheizung dieses Hauses erfolgt über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Eine Photovoltaikanlage liefert Strom für die Eigenversorgung. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ergänzt das energetische Gesamtkonzept.

Die Fertigstellung soll noch in 2020 erfolgen.

Katholische Grundschule in Heinsberg-Grebben

Rehberg * Milesevic Architekten wurden von der Gebäudewirtschaft der Stadt Heinsberg mit der Vorentwurfsplanung zur Sanierung und Erweiterung der Grundschule Grebben beauftragt. Auf dieser Grundlage sollten eine Kostenaufstellung und eine Zeitplanung gefertigt werden. Die Kosten für einen Neubau sollten dem gegenübergestellt werden.

Gleichzeitig mit dem Auftrag wurden uns die Sanierungsgutachten namhafter Experten vorgelegt . Diese Gutachten belegen aus unserer Sicht aussagekräftig, dass eine Sanierung und Erweiterung der Grundschule in Grebben durchaus technisch möglich, wirtschaftlich aber nicht vertretbar ist. Im Oktober 2019 haben wir das Schulhaus besichtigt. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse sehen wir auch ohne eine tiefer gehende Prüfung eine Sanierung des Grundschulgebäudes in Grebben kritisch.

Trotz der immensen Sanierungskosten verbleibt im Hinblick auf die Situation im Kellergeschoss die Ungewissheit über die Restnutzungsdauer und Kostensicherheit. Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass das Schulgebäude auch nach der Sanierung und Erweiterung nicht geeignet ist, eine den heutigen Erfordernissen ausgerichtete pädagogische Ausbildung der Grundschüler sicherzustellen. Aufgrund unserer Untersuchungen kommen wir zu dem Ergebnis, dass der Neubau einer zweizügigen Grundschule die wirtschaftlichere und sachgerechtere Lösung ist. Unser Konzept dafür konnten wir am 24.6.2020 dem Stadtrat vorstellen.

Förderprogramme aufgestockt

Konjunkturprogramm bringt Milliarden für Gebäudesanierung

08.06.2020

Die Große Koalition stellt mehr Geld für die Gebäudesanierung bereit. Das CO2-Gebäudesanierungsprogramm wird 2020 und 2021 um eine Milliarde auf 2,5 Milliarden Euro aufgestockt. Auch in die Förderprogramme des Bundes zur energetischen Sanierung kommunaler Gebäude fließt mehr Geld, außerdem gibt es ein Programm zur Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen. Parallel gab es Bewegung bei Photovoltaik: Der Ausbaudeckel fällt, die EEG-Umlage sinkt. Das Echo ist geteilt.

Der GdW freut sich über die Aufstockung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms. Sie müsse aber weiter erhöht werden. Außerdem müsstendie KfW-Fördermittel als Investitionszulage an Eigentümer und Vermieter gehen. Beschlossen wurden auch Maßnahmen zum Ausbau der Elektromobilität. „Wer die E-Mobilität stärken will, muss allerdings unbedingt auch die Errichtung von Ladeinfrastruktur im Wohnumfeld stärken“, so der GdW-Chef Axel Gedaschko. Der Einbau müsse wirtschaftlich sein, ansonsten unterbleibe er.

Die Wohnungswirtschaft begrüßt auch die von Wirtschaftsminister Peter Altmaier angekündigte die Abschaffung des Deckels für Photovoltaik. „Damit der Ausbau der erneuerbaren Energien so richtig in Gang kommt, muss aber außerdem Mieterstrom endlich ermöglicht werden“, forderte Gedaschko. Der Bundesverband Solarwirtschaft warnt aber derzeit noch vor zu viel Optimismus, schließlich stehen die Beschlüsse dazu in Bundestag und Bundesrat noch aus. Der Bundestag tagt zum Solardeckel am 19. Juni, die Bundesratssitzung auf der es Thema sein könnte wäre am 3. Juli. Das wäre gleichzeitig auch der letztmögliche Termin vor der Sommerpause.

Auch der Eigentümerverband Haus und Grund bewertet das Konjunkturpaket positiv. „Insbesondere die spürbare Aufstockung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms als auch die Senkung der Ökostromumlage sind wichtige Weichenstellungen nicht nur für die Konjunktur, sondern auch für den Klimaschutz“, kommentierte Verbandspräsident Kai Warnecke. Nun müssten die Maßnahmen für die kommenden Jahre verstetigt werden: „Private Eigentümer benötigen langfristig verlässliche Bedingungen, um große Investitionen wagen zu können. Deshalb muss die energetische Gebäudemodernisierung weiter auf diesem Niveau gefördert werden. Und die Ökostromumlage muss in verlässlichen Schritten auf null sinken.“

Nicht ganz so euphorisch ist der Energieberaterverband GIH: „Mehr Mittel für die Sanierung im Gebäudebereich ist ein zögerlicher Schritt in die richtige Richtung. Für das Ziel bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen ist dies jedoch viel zu wenig“, so dessen Vorsitzender Jürgen Leppig.

Deutliche Kritik kommt von der Deutschen Umwelthilfe (DUH). „Die Aufstockung der Gebäudesanierung ist nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Um das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands bis 2050 zu erreichen, wäre dagegen eine Förderung von bis zu 25 Milliarden Euro im Jahr notwendig. Dies würde auch zahlreiche neue und sichere Jobs im ganzen Land bedeuten“, sagt Barbara Metz, die stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH.  

Bereits das Gebäudeenergiegesetz zeige die Mutlosigkeit der Großen Koalition. „Die Effizienzstandards für Neu- und Altbau werden nicht erhöht, längst überholte Standards werden lediglich eingefroren. Die sogenannte Innovationsklausel, die die Betrachtung eines gesamten Quartiers ermöglicht, lässt sogar eine Abschwächung der geltenden Effizienzstandards zu. Zu wenig Förderung und eine Verschlechterung der Vorgaben für Effizienz: Bei der Gebäudesanierung legt die Große Koalition sogar den Rückwärtsgang ein“, so Metz.

Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff) begrüßt das Paket, fordern aber Nachbesserungen. In einer Ende Mai unter Unternehmen der Energieeffizienzbranche durchgeführten Befragung hatten sich zwei Drittel einen Modernisierungsschub für Gebäude gewünscht. Es sei notwendig, die Maßnahmen nachzuschärfen, weiterzuentwickeln und gezielt nachzusteuern, damit Klimaschutz und wirtschaftliche Wiederbelebung optimal miteinander verzahnt werden. Mit einem sogenannten Recoverthon wolle die Deneff gemeinsam mit Akteuren aus Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Medien und Politik politische Lösungsvorschläge entwickeln, wie sich Klimaschutz- und Konjunkturmaßnahmen intelligent miteinander verbinden lassen. „Die Maßnahmen sind der erste Schritt eines Marathons – einer enormen gesellschaftlichen Anstrengung hin zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung. Besonders im Bereich Energieeffizienz sind aber weitere Anstrengungen nötig“, mahnt Deneff-Geschäftsführer Christian Noll.

Der Naturschutzverband BUND sieht unter anderem die Senkung der EEG-Umlage kritisch. „Dies ist ein besonders teures Instrument mit fragwürdiger Wirkung auf den Ausbau erneuerbarer Energien und Anreize zum Energiesparen“, so dessen Vorsitzender Olaf Bandt.

Damit das Konkunktur- auch ein wirkliches Klimaprogramm wird, ist ohnehin viel mehr notwendig als mehr Geld. Notwendige Maßnahmen wären unter anderem ein Ausbau der Beratung vor Maßnahmen, um eine sinnvolle und dem Gebäude angepasste Reihenfolge und Ausführung zu indetifizieren sowie Messungen und Kontrollen nach Ausführung.

von Pia Grund-Ludwig, veröffentlicht auf

2. Bauabschnitt der Solardächer begonnen

Anfang April haben die Arbeiten am 2. Bauabschnitt der Solardächer der Stadtentwässerungsbetriebe Düsseldorf begonnen.

Es werden ca. 1.900 m² Dachflächen als Gründächer saniert und eine Photovoltaikanlage mit insgesamt ca. 400 Solarmodulen und einer Leistung von ca. 130 kwp installiert. Damit werden zukünftig zusammen mit dem ersten Bauabschnitt ( 30 kwp ) ca. 50 % des jährlichen Strombedarfs des Kanalbetriebs über die Solaranlage erzeugt. Das Besondere der Anlage ist, dass der Strom nicht in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird, sondern die gesamte Menge im Regelbetrieb des Kanalbetriebshofs und des Klärwerks Süd direkt genutzt wird. Auch die dort vorhandenen Elektrofahrzeuge werden mit dem Sonnenstrom betankt.

Die Arbeiten sollen Ende des 2. Quartals 2020 abgeschlossen werden.

Revitalisierung eines Bürogebäudes in Köln

Rehberg + Milesevic Architekten wurden mit der Revitalisierung dieses Verwaltungsgebäudes aus den 1980er Jahren im rechtsrheinischen Teil von Köln beauftragt. Dazu sollen 2.500 m² Büroetagen neu gestaltet, der Brandschutz aktualisiert und neue WC-Anlagen konzipiert werden. Auch eine vollständige Klimatisierung wird geplant.

Energetische Sanierung der GES Walsum in Duisburg

Die Sanierung der Gesamtschule in Duisburg – Walsum geht trotz der widrigen Umstände in der Corona-Krise weiter. Die Fensterelemente wurden insgesamt montiert, die Putzarbeiten haben begonnen. Die Klinkerarbeiten an beiden Enden des Gebäudes werden bald abgeschlossen, Restarbeiten im Inneren werden ausgeführt.